Theaterensemble PUCK

Alices Reise in die Schweiz

von Lukas Bärfuss

Stück
Autor
Besetzung
Bilder
Musik
Nuscha Nistor (Regie und Choreographie)Mathias Willaredt-Nistor (Livesound)

Presse:

Wenn die Wertigkeit des Lebens abhanden kommt
12.04.2016Badische Zeitung, von Bettina Gröber     PDF ansehen
Zwischen Leben und Tod
„...dank pointierter Dialoge und eindrucksvollem Schauspiel hält der Spannungsbogen und schafft nicht selten sogar noch einen Schwung ins Tragikomische und Absurde … ein intelligentes Stück, toll gespielt.”
Mai 2016Kultur Joker, von Marion Klötzer     PDF ansehen

Das Stück

„ …und wie soll das gehen?“ --- „Ich reise in die Schweiz. Rauche noch eine letzte Zigarette. Erhalte die fünfzehn Gramm. Schlafe ein. Schluss.“
Alice will nicht mehr. Selbst schafft sie es aber nicht, allem ein Ende zu machen und so begibt sie sich auf die Reise zu Gustav in die Schweiz, einem schönen und pragmatischen Land.
Für Gustav ist es eine Berufung Menschen wie Alice zu helfen: „Ich glaube, das menschliche Leben erhält seine Würde durch die Freiheit, den Zeitpunkt seines eigenen Todes wählen zu können. Und dafür kämpfe ich.“
Ein wenig undurchsichtig ist er aber schon…
Ist er ein Kämpfer für das Gute, verkannt und ausgestoßen oder ist er besessen von seiner Aufgabe und will Gott spielen. Warum will die junge Alice sterben. Ist es Mut und Klarsicht oder Verzweiflung?
Lotte, Ihre Mutter, hat doch alles für sie getan. Dann gibt es da noch Eva, Gustavs Assistentin auf ihrem Selbstverwirklichungstrip, Walter, den Vermieter mit gewitzten Geschäftsideen und John aus Birmingham, der gleich dreimal anreist…
Lakonisch im Erzählton, nicht ohne Poesie und ja! - manchmal auch mit Humor - verhandelt Lukas Bärfuß in „Alices Reise in die Schweiz“ das uns alle betreffende, politisch heiß diskutierte, Thema Sterbehilfe:
Darf man oder darf man nicht? Ist es ein Geschäft mit dem Tod oder ein mutiger Akt der Menschlichkeit? Ein Stück, das unter die Haut geht…
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Der Autor

Lukas Bärfuss verliess nach neun Jahren die Primarschule und arbeitete unter anderem als Tabakbauer, Eisenleger und Gärtner. Später arbeitete er in einer kollektiv geführten Buchhandlung, durch die er den Weg zur Schriftstellerei fand. Seit 1997 ist er als freier Schriftsteller und als Lehrbeauftragter am Schweizerischen Literaturinstitut in Biel tätig. Daneben war er von 2009 bis 2013 Dramaturg am Schauspielhaus Zürich.

Bärfuss war Mitgründer der Künstlergruppe «400asa». Für diese schrieb er mehrere Bühnenwerke, etwa das ironisch «Groteske» genannte Meienbergs Tod über den Journalisten Niklaus Meienberg und die Heucheleien des Kulturbetriebs, mit der er im Jahr 2000 bekannt wurde. Besonderen Erfolg hatte er mit dem Stück Die sexuellen Neurosen unserer Eltern, geschrieben für das Theater Basel, das bis 2005 in zwölf Sprachen übersetzt wurde. 2009 hatte sein Drama Öl über die Abhängigkeit von dem wichtigsten Rohstoff des Industriezeitalters am Deutschen Theater Berlin Premiere. 2010 wurde sein Theaterstück Malaga, inszeniert von Barbara Frey, am Schauspielhaus Zürich uraufgeführt. Sein Stück Zwanzigtausend Seiten wurde in einer Inszenierung von Lars-Ole Walburg am 2. Februar 2012 im «Schiffbau/Box» des Schauspielhauses Zürich uraufgeführt.

Sein erstes Buch, die Novelle Die toten Männer, wurde 2002 in der Edition Suhrkamp veröffentlicht. 2008 erschien sein Roman Hundert Tage, der sich mit dem Völkermord in Ruanda und der Rolle der Entwicklungshilfe befasst. Im Roman Koala aus dem Jahr 2014 beschäftigt Bärfuss sich mit dem Suizid seines Bruders. Dessen Spitzname, der titelgebende Koala, lässt Bärfuss diese Auseinandersetzung mit der Kolonialgeschichte Australiens verknüpfenIm September 2014 war Bärfuss Spezialgast des Internationalen Literaturfestivals Berlin mit mehreren Vorträgen. 2015 wählte ihn die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung zum Mitglied. Im Sommersemester 2015 hielt er eine Reihe von Poetik-Vorlesungen an der Universität Bamberg.

Bärfuss lebt in Zürich.

Werke - Prosa
• Die toten Männer. Novelle. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2002
• Hundert Tage. Roman. Wallstein, Göttingen 2008,; btb, München 2010
• Koala. Roman. Wallstein, Göttingen 2014

Werke - Theaterstücke
• Sophokles’ Ödipus
   Uraufführung: Zürich, Escher-Wyss-Unterführung, 27. August 1998.
   Regie: Samuel Schwarz

Werke - Prosa
• Siebzehn Uhr Siebzehn
   Uraufführung: Schauspiel Akademie Theater, Zürich, 12. Januar 2000.
   Regie: Samuel Schwarz.
• 74 Sekunden. Monolog
   Uraufführung: Zürich, im Blauen Saal, 8. März 2000.
   Regie: Lukas Schmocker.
• Vier Frauen. Singspiel
   Uraufführung: Schlachthaus Theater Bern, 25. Mai 2000.
   Regie: Samuel Schwarz.
• Die Reise von Klaus und Edith durch den Schacht zum Mittelpunkt der Erde.
   Uraufführung: Schauspielhaus Bochum, 12. Januar 2001.
   Regie: Samuel Schwarz.
• Meienbergs Tod. Groteske. Auftragswerk für das Theater Basel.
   Uraufführung: Theater Basel, 20. April 2001.
   Regie: Samuel Schwarz.
• Vier Bilder der Liebe.
   Uraufführung: Schauspielhaus Bochum, Kammerspiele, 28. September 2002.
   Regie: Karin Henkel.
• Die sexuellen Neurosen unserer Eltern.
   Uraufführung: Theater Basel, 13. Februar 2003.
   Regie: Barbara Frey.
• Der Bus (Das Zeug einer Heiligen).
   Uraufführung: Thalia Theater Hamburg, 29. Januar 2005.
   Regie: Stephan Kimmig.
• In Druckform: Meienbergs Tod – Die sexuellen Neurosen unserer Eltern – Der Bus.
   Stücke. Wallstein, Göttingen 2005
• Alices Reise in die Schweiz.
   Uraufführung: Theater Basel, 4. März 2005.
   Regie: Stephan Müller.
• Die Probe (Der brave Simon Korach).
   Uraufführung: Münchner Kammerspiele, 2. Februar 2007.
   Regie: Lars-Ole Walburg.
• Amygdala. Auftragswerk des Thalia Theaters Hamburg.
   Uraufführung: Thalia Theater Hamburg, 9. Mai 2009.
• In Druckform: Alices Reise in die Schweiz – Die Probe – Amygdala.
   Stücke. Wallstein, Göttingen 2007
• Öl.
   Uraufführung: Deutsches Theater Berlin, 18. September 2009.
   Regie: Stephan Kimmig.
• In Druckform: Öl. Schauspiel. Wallstein, Göttingen 2009,
• Malaga.
   Uraufführung: Schauspielhaus Zürich, 9. Mai 2010.
   Regie: Barbara Frey.
• Parzival. Nach Wolfram von Eschenbach.
   Uraufführung: Schauspiel Hannover, 16. Januar 2010
   Regie: Lars-Ole Walburg.
• Zwanzigtausend Seiten.
   Uraufführung: Schauspielhaus Zürich, 2. Februar 2012.
   Regie: Lars-Ole Walburg.
• In Druckform: Malaga – Parzival – Zwanzigtausend Seiten.
   Stücke. Wallstein, Göttingen 2012,
• Die schwarze Halle.
   Uraufführung: Im Rahmen von Arm und Reich.
   Regie: Barbara Frey.

Die Besetzung

GUSTAV STROMMax Färber
ALICE GALLOJeanne Zaugg
Mia Lüscher
LOTTE GALLOLena Müller
Jelisaveta Todorovski
EVACäcilia Bosch
Viktoria Prichodko
WALTERHannes-Severin Rockus
JOHNRuben Degendorfer

Die Musik

"Up To The Sky"

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